° DIE TRÜFFEL ° SCHWARZE PERLE ° FEENAPFEL ° DIAMANT DER KÜCHE ° ° JUWEL DER KARGEN BÖDEN °
ein runder schwarzer, brauner oder weißer Knollenpilz, der unterirdisch heranwächst. optisch ähnelt die Trüffel einer Kartoffel, meist walnussgroß, kann aber bis zur Größe einer Faust gedeihen. sie ist der außerordentlichste, begehrenswerteste, edelste und teuerste Speisepilz auf unserem Planeten! Woran das wohl liegen mag? Ist es ihr unvergleichliches Aroma? Die Rarität? Der hohe Preis und somit absolut begehrenswert?
Im 18. Jahrhundert glaubte man sogar, dass die Existenz dieser unwiderstehlich duftenden Knolle ein Produkt übernatürlich böser Mächte sei.
Faszinierend, was die Christen im Hochmittelalter dazu meinten:
« Die Trüffel galt, wohl wegen ihres unterirdischen Vorkommens und der nachgesagten aphrodisierenden Wirkung, als dämonisch und Inbegriff von Sündhaftigkeit. »
Da haben die Duckköpfe wieder einen Grund mehr, Buße zu tun. Mittlerweile geh´ ich schwer davon aus, dass alles, was schmeichelnd für den Gaumen, wohltuend für die Seele, purer Genuss und Lebensfreude im tagtäglichen Ertragen des Lebens ist, für die händefaltend knieenden Rosenkranzbeter Teufelswerk sei.
Fazit: HER DAMIT! MAN LEBT NUR EINMAL!
Der Genuss – eine Wohltat! Das Abendessen, wie folgt:
PÉRIGORD-TRÜFFEL – TAGLIERINI – BEURRE BLANC
die schwarze Trüffel = schwarzes, von weißen Adern durchzogenes, außerordentlich feines, festes Fleisch verströmt einen intensiven Duft in meiner Küche. traumhaft!
frische Taglierini kurz in siedendes Salzwasser bissfest garen, in Beurre blanc schwenken (Schalotten-Weißwein-Butter-Salz-Weißer Pfeffer) abschmecken. voller Hingabe das Prachtstück Trüffel über die Pasta hobeln. schlicht und ergreifend. ein Gericht, das dem Purismus frönt!
Wie einst Jean-Louis Vaudoyer (1883-1963) über die teuerste Knolle anmerkte:
« Es gibt zwei Sorten von Trüffelessern: die, die glauben, Trüffeln seien gut, weil sie teuer sind, und die, die wissen, dass sie teuer sind, weil sie gut sind. »
In der Renaissance waren sich alle einig, die Trüffel darf auf keiner vornehmen Festtafel fehlen. Und siehe da, jetzt galt die Trüffel dem Papst nun doch als ehrerbietiges Präsent..
Noch anzumerken ist, dass mittlerweile weibliche, geschlechtsreife „Trüffelschweine“ beim Aufspüren von den nach Androstenon sprühenden Runzelpilzen (bekanntlich duften die feinen Gebilde nach dem Sexuallockstoff des Ebers) jobtechnisch ausgedient haben.
Grund: Einbußungen, verursacht durch wolllüstiges Scharren mit ihren scharfen Hufen, die Wurzelspitzen zerstörend, aber auch die Gier nach dem Genuss derselbigen konnte die unersättlichen Schweine nur schwer zügeln.
Heute werden speziell abgerichtete Hunde für die Trüffeljagd eingesetzt. Den Vierbeinern ist dann ein fleischiger Kalbsknochen lieber, als eine verrunzelte Knolle.
Ja, es war vorzüglich!
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